Das Wochenende hatte ich schon längere Zeit im Visier. Band und Familie wollten nichts von mir. Wenn nun noch das Wetter mitspielen würde, stünde einer verlängerten Wochenendtour nichts im Wege. So kam es, wie es kommen sollte, Danke Petrus! “Wohin?” war nun die eine Frage, die andere: “mit wem?”
Das Angebot von meinem Freund Hubert, an einer 3000km-4-Tages-Ostseeteilumrundung teilzunehmen, lehnte ich aus 3 Gründen ab: zu wenig Kurven, zu viele Geraden und vor allem zu wenig Kurven.
Alle anderen freund- und verwandtschaftlich verbundenen Biker hatte andere Pläne, also war schon mal die zweite Frage beantwortet: ich s/wollte allein fahren. 3 Fahrtage reichen gut für 1500 km, so dass bei einem Schnitt von 500 km pro Tag auch etwas Zeit zum Innehalten für Natur und Sehenswürdigkeiten bleiben sollte.
Der Autoreisezug kam ins Spiel und so die Idee für die Tour: Neubrandenburg-Thüringen-Schwarzwald-nördliche Alpen-München-Berlin (mit dem Zug)-Neubrandenburg. Geile Aussichten :-)
Hier ein paar Eindrücke der Reise in Bild und Wort:
1. (halber) Tag Neubrandenburg nach Riechheim (Thüringen) – Donnerstag, 2.8.
(leider sonnenloser) Blick auf die Burg Wendelstein bei Memleben a.d. Unstrut, Memleben selbst ist ebenfalls u.a. wegen der Klosterruine / Kaiserpfalz eine Reise wert, dazu war heute keine Zeit mehr. Ich komme wieder…“Napoleondenkmal” bei Mönchenholzhausen an der B7 zwischen Weimar und Erfurt
Fast “zu Hause” – ca. 5 km vor Riechheim, dem Dorf meiner Kindheit, Mutti und Vati warten schon mit dem typischen “leckersten Abendbrot aller Zeiten”
3.8. der Schwarzwald ruft (von Thüringen über Rhön, Spessart und Odenwald in den nördl. Schwarzwald)
gefahrene Strecke FotoalbumBruder Kai’s familiäre Verpflichtungen zwangen ihn zum Urlaub an die Ostsee. Immerhin nahm er sich den Freitag für mich frei, die Seereise mit Familie begann erst am Samstag. Er tut mir schon ein wenig leid, der Arme ;-)
Jedenfalls begleitete er mich zur Wasserkuppe in der Rhön. Dort trennten sich nach einem Mittagsimbiss am Segelflugplatz unsere Wege und mich noch knapp 300 km vom Tagesziel: Nordschwarzwald.
Die traumhafte Strecke führte Maggie (meine Sprint ST) und mich durch Rhön, Spessart und Odenwald.
Abfahrt bei Kai
An der Wasserkuppe:
Unterwegs in den Schwarzwald:
die Rhön
Burg Rothenfels am Main. Wieder mal eine top Location für eine Jugendherberge
Rast bei Freudenberg am Main
Starkes Stück! Gut daß ich hier am Freitag vorbeikam. Andernfalls hätte ich gut 10 km zurückfahren und mir eine Umleitung suchen dürfen. Frechheit, diese Sippenhaft. Hubert (Freund und motorradbesessener Rechtsanwalt - a.d.R.) sollte da mal was gegen tun!
Die Jugendherberge in Pforzheim war schnell dank Internet und Telefon gebucht. Ein Einzelzimmer für 28 € in bester Lage im Süden von Pforzheim.
4.8. Von Nord nach Süd durch den Schwarzwald
Fotoalbum gefahrene StreckeGut gestärkt und ausgeschlafen kann es losgehen. Die Vorbereitung einer Reise ist essentiell für den Spaß unterwegs. Nichts ist ärgerlicher, als zu Hause festzustellen, was man alles nicht gesehen hat, aber hätte sehen können, wenn man besser geplant hätte. Bei der Planung der Schwarzwalddurchquerung war mir ein Bikerkollege mit seiner Website ein große Hilfe: Rudi Przybylski alias Motorrad-Rudi. Danke, Rudi! Auch die armen mit Geld gezwungenen Landentdecker (auch Redakteure genannt) diverser Moppedzeitschriften lieferten guten Input.
Die “Rote Lache” bei Forbach als Motorradstreckenhighlight wird meiner Meinung nach überbewertet, da haben meine Räder im Schwarzwald Schöneres erfahren. Ein Foto gibt es auch nicht. Leider sind die ersten Fotos des Tages durch einen technischen Defekt nicht mehr zu retten gewesen :-(
Aber ich war da.
Blick auf das Rheintal mit den Vogesen im Hintergrund. Hier habe ich einen Paragleiter beim Start beobachtet, gefilmt und fotografiert. Leider sind diese Aufnahmen auch im digitalen Himmel verschwunden. Aber ich schwöre: ich hab’s gesehen!
Die westliche zum Rhein abfallende Seite des Schwarzwalds beeindruckt durch traumhafte Panoramen und ebensolche Kurven.
Klosterruine Allerheiligen, tolle (An)lage unmittelbar am Kurvenparadies
Auffahrt von Hausach zum Brandenkopfturm. Diese (südöstliche) Auffahrt zu diesem Aussichtsturm nutzt wohl kaum jemand. Zumindest ist mir bis auf einen Trecker und ein paar Kühe nichts begegnet. Umso schöner :-)
Brandenkopfturm: ein Höhepunkt im mittleren Schwarzwald auch für Biker. Traumblicke bis in die Alpen und die Vogesen
Den höchsten Wasserfall Deutschlands bei Triberg habe ich mir nur angehört, 3,50 € für das visuelle Erlebnis war’s mir nicht wert. Als Rastplatz ist der obere Eingang aber gut geeignet…
die hab ich mir auch nur von Weitem angeguckt, war in meiner Vorstellung bei der Tourenplanung wesentlich spannender (weltgrößte Kuckucksuhr in Schonach)
Die Feldberg-Passstraße ist mit 1233 m schon ganz schön hoch für ein Mittelgebirge. Der Feldberg selbst thront mit 1493 m übrigens als höchster Berg aller deutscher Mittelgebirge über dem Schwarzwald. Angeber! Das Foto von oben (Parkplatz am Feldberg) fand ich nicht so spannend, deshalb gibt’s das hier auch nicht…
Der Südschwarzwald ist schon etwas “alpiger”…
geile Kurve :-)
Blick über den Schluchsee um 17.45 Uhr
Eie dreiviertel Stunde später gegen 18.30 Uhr bei Stühlingen ganz im Süden an der schweizerischen Grenze wurde mir doch etwas unwohl, als mir alle Jugendherbergen im 30-km-Umkreis kein freies Bett mehr anbieten konnten.
Aber dank Google(maps) wurde ich ca. 1 Stunde später fündig und mit einem Glückstreffer belohnt:
In der Pension Gysi bekam ich für 32 € eine komfortable Unterkunft mit Frühstück und gratis Panoramablick geboten. Dicke Empfehlung!
So schön kann Reisen sein :-)
5.8. auf in die Alpen
Ich bitte um Nachsicht, dass ich diesen Bericht nicht vervollständigen kann. Mir fehlen im Augenblick die Worte... Fotoalbum gefahrene Strecke