Freitag, 22. April 2011
Weser - Fulda - Saale im April 2011 - 15.4.
Gestern hatten wir ein volles Programm, ausschließlich positiv gemeint. Von den geplanten 390 haben wir nur 330 km geschafft, weil's unterwegs so schön war und so die Pausen etwas länger dauerten. Von allem, was dem alternden Motorradfahrer gefällt, war etwas dabei: Kultur, Kultur und Kultur. Nee im Ernst, wir hatten schon Spaß :-)
Nach einem guten Frühstück in der Holzmindener Jugendherberge gings dann über einen Kurzstopp im seinerzeit extra für die auswandernden Hugenotten gebauten Bad Karlshagen nach Hann. Münden (wie ich jetzt weiß tatsächlich auch so gesprochen, ich dachte bisher immer "Hannoversch Münden", das war aber einmal).
Hann. Münden ist Stephans Stadt! Alles, was das jugendliche Bikerherz begehrt (Stephan ist noch sehr jung) ist hier zu finden:
Auch für andere Menschen ist Hann. Münden eine Empfehlung. Wer kennt nicht die alte Weise "Rechts fließt die Werra, links fließt die Fulda..." Genau: "...Hann. Münden ist der Zusammenfluß" und der Chor: "Sammenfluß!". En weinig traurig ist in diesem Fall, dass die Zusammenfließer ihren Namen hergeben müssen, weil der Zusammenfluß eben ab sofort "Weser" heißt. Aber so ist das Flußleben.
^ Hier geschieht es...
Zwischen Bad Karlshafen und Hann. Münden lockte uns noch das Dornröschenschloß Sababurg. Hier sollten sich angeblich die Gebr. Grimm in ihrer Fantasie den Liebesakt zwischen Dornröschen und ihrem Prinzen ausgemalt haben, sicher ist es aber nicht.
Die Sababurg mit schönem Blick übers Land, hier nicht zu sehen...
Nun hatten wir noch einen schönen Ritt vor uns, der uns allerdings durch traumhafte, kurvengeschwängerte (der Begriff fiel mir gerade ein) Landschaften führte. Am Diemelsee gab es Mittagessen, für Stephan und Frank J. das zweite (man erinnere sich an die Hann Mündner Bratwurst) und am Edersee eine kleine Kaffepause. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass sich Stephan hier wirklich zusammengerissen und enthalten hat! ;-)
Mittagspause am Diemelsee, hier beginnt ein Kurvenparadies Richtung Edersee
In Waldeck am Edersee besuchten wir das Schloß, auf Empfehlung des Kaffewirts. Das hat schon was, insbesondere einen wunderschönen Blick über das Waldecker Bergland samt Edersee.
Das Ursprüngliche Tagesziel "Fulda" haben wir ewtas erweitert was den Namen angeht, und verkürzt was die Entfernung betrifft. Wegen der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns für "Rotenburg a.d. Fulda". Dank Iphone war schnell eine Jugendherberge gefunden (noch während der Kaffeepause am Edersee). Hier sitze ich nun, immer noch satt vom gestrigen Abendessen und freue mich auf die vorletzte Etappe: durch den Thüringer Wald ins Saaletal, mit Schlössern und so... :-)
Hier noch als Zugabe drei Fotos
Jugendherbergsimpressionen aus Holzminden
gestern früh in Holzminden war es noch recht frisch...
Noch eine kurze Anmerkung: die Jugendherberge in Holzminden kostete uns pro Nacht 22 €. In Rotenburg waren es nur 2 Euro mehr, dafür hatte jeder von uns ein einzelnes Zimmer.
Weser - Fulda - Saale im April 2011
Im April 2010 hatten Frank J., Stephan und ich die Idee, mit unseren Moppeds den Saisonauftakt zu feiern. Daraus ergab sich die Tour nach Danzig. Weil die ganze Sache (natürlich) Spaß gemacht hat, lag es nahe in 2011 die Fortsetzung dieser kurzen Wochenendreise zu organisierern. Die Route war schnell gefunden: Riesen- und Erzgebirge. Allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung: vorhergesagte 10 cm Neuschnee in diesen Gebirgsregionen wolten wir mit unseren Reifen nicht ausprobieren.
Also schnell umgeplant, möglichst weit weg von Kälte und Schnee. Das Weserbergland liegt von Neubrandenburg ausgesehen fast in entgegengesetzter Richtung zum Riesengebirge, also - wie vorgegeben - ganz schön weit weg... Das Wetter wurde uns auch schmackhaft gemacht , die Tour schnell geplant: Werserbergland - Thüringer Wald - Saaletal und zurück, da schlägt das Bikerherz höher :-)
Gestern (14.4.) absolvierten wir die "Anreise" nach Holzminden. Durch Vorgabe ans Navi, Städte zu umfahren, hat die Tour Spaß gemacht. Es war dennoch die Anreise: Heute geht's richtig los: durchs Weserbergland. Aber erstmal Waschen und Frühstücken und hier noch schnell ein paar Fotos anhängen:
Mittagspause an der Elbe in Dömitz
Kaffepause (für Frank und mich) irgendwo unterwegs ;-)
noch eine Pause - am Rande des Weserberglands, fast am Ziel des Tages...
Donnerstag, 21. April 2011
Weser - Fulda - Saale im April 2011 - 16.4.
Die gestrige Vorfreude auf den heutigen Tag war berechtigt :-) Zwar mit etwa 300 km die kürzeste Tagesetappe hatte sie jedoch eine ganze Menge zu bieten: schöne Natur, viele Kurven, Schlösser, einen Hubschrauberflug und zum krönenden Abschluß ein liegendes Motorrad... Aber der Reihe nach:
Die Jugendherberge in Rotenburg verabschiedete uns wie in Holzminden mite einem reichhaltigen Frühstück. Wir waren bisher nur in Jugendherbergen außerhalb Deutschland unterwegs. Was das Essen angeht, ist dies bei uns um Welten besser: reichlich an Menge und Auswahl.
Die erste Etappe führte uns auf eher langweiligen Straßen nach Trusetal zum berühmten Wasserfall, welcher vor einiger Zeit von einem Baumeister künstlich angelegt wurde. Künstlich ist in diesem Fall die Abzweigung von "etwas" Wasser aus der Truse, welches dann von knapp 100 m Höhe weiter unten über eine Felswand wieder zurück in die Truse fällt. Daher auch der Name WasserFALL, für alle, die es nicht wussten...
Mein Bruder Sven wartete in der Nähe von Ilmenau in seinem Haus auf unseren angekündigten Besuch. Der Weg dahhin führte uns durch ein Kurvengeschlängel im Thüringer Wald über Oberhof und das Örtchen Schmücke, bekannt für die schöne Aussicht und gewisse Thüringer Leckereien, ein guter Platz zum Mittagessen. Die Qual der Wahl zwischen Thüringer Rostbrätel und gleichnamiger Rostbratwurst fiel Stephan und mir leicht: die Wurst als Vor- und das Brätel als Hauptspeise. Lecker!
Die Schanze am Kanzlersprung wollte auch besichtigt werden
Sven empfing uns mit Freundin, Sohn Martin und einer Tasse Kaffee zu einem besonderen Erlebnis. Er ist passionierter Modellhubschrauberschrauber und -pilot. Nicht nur der technikbegeisterte Stephan war von der Vorführung beeindruckt. Die Loopings und andere Spielereien waren schon beeindruckend.
Am liebsten wären sie mitgeflogen...
Akku und Kraftstoff der Hubschrauber waren aufgebraucht, auf uns wartete noch ein gutes Stück Weg bis zum Ziel. Also hieß es Abschied nehmen. Danke Sveni :-)
Ich komme ja aus Thüringen. Also mussten sich Frank und Stephan alle historischen Stätten meiner Jugend zeigen und meine Kommentare dazu gefallen lassen. Über Arnstadt und den Riechheimer Berg (an dessen Fuße wuchs ich auf) führte uns die Route durch das wunderschöne Ilmtal Richtung Saale, dem dritten namensgebenden Fluß unserer Tour.
Die auf einem Plateau oberhalb der Saale gelegenen Dornburger Schlösser standen auf dem Programm. Dort angekommen stellte sich nur für einen kurzen Augenblick die Frage, ob wir erst die Schlösser oder das Schlossrestaurant besuchen sollten. Also erstmal Kaffee und Kuchen mit Panoramablick ins Saaletal. Die Schlösser waren auch ganz schön anzuschaun...
Während der Kaffepause genügte ein kurzer Anruf in der Jugendhherberge zu Naumburg. Die Übernachtung war klar. Über einige Umleitungen und eine Offroadeinlage erreichten wir kurz vor 19 Uhr Naumburg.
Auf dem Weg dahin wurde ein kurzer Fotostopp eingelgt.
Unmittelbar vor unseren Motorrädern (sh. Foto) war Stephan von einer abschüssigen Terasse magisch angezogen. Die musste doch mit seiner fürs Gelände getunten KTM Adventure zu bezwingen sein. Also erst runter - das ging ganz gut - und wieder rauf...
Die Auffahrt wurde auf Video gebannt und bereitete uns allen viel Spaß :-)
Hier das Video
Ein Höhepunkt unserer Tagesetappe der etwas anderen Art.
In der Jugendherberge erwartete uns ein ein gemeinsames Zimmer und in der Nähe ein leckeres Abendessen. Den Tagesausklang krönte Stephan mit eigens für diesen Augenblick mitgeführten kubanischen Zigarren. Echte Männer unterwegs...
Morgen nun geht's nach Hause und ein wunderschöner Saisonauftakt neigt sich dem Ende ;-(