Abends einen Reisebericht zu schreiben, fällt schwer. Das Abendessen liegt einem so im Magen neben verschiedenen anderen der Verdauung preisgegebenen Sachen, da mag man nur noch ins Bett. Wegen meiner senilen Bettflucht so gegen 5 Uhr kann ich dennoch einigermaßen zeitnah berichten. Genug der Vorrede...
Gestern hatten wir ein volles Programm, ausschließlich positiv gemeint. Von den geplanten 390 haben wir nur 330 km geschafft, weil's unterwegs so schön war und so die Pausen etwas länger dauerten. Von allem, was dem alternden Motorradfahrer gefällt, war etwas dabei: Kultur, Kultur und Kultur. Nee im Ernst, wir hatten schon Spaß :-)
Nach einem guten Frühstück in der Holzmindener Jugendherberge gings dann über einen Kurzstopp im seinerzeit extra für die auswandernden Hugenotten gebauten Bad Karlshagen nach Hann. Münden (wie ich jetzt weiß tatsächlich auch so gesprochen, ich dachte bisher immer "Hannoversch Münden", das war aber einmal).
Hann. Münden ist Stephans Stadt! Alles, was das jugendliche Bikerherz begehrt (Stephan ist noch sehr jung) ist hier zu finden:
Auch für andere Menschen ist Hann. Münden eine Empfehlung. Wer kennt nicht die alte Weise "Rechts fließt die Werra, links fließt die Fulda..." Genau: "...Hann. Münden ist der Zusammenfluß" und der Chor: "Sammenfluß!". En weinig traurig ist in diesem Fall, dass die Zusammenfließer ihren Namen hergeben müssen, weil der Zusammenfluß eben ab sofort "Weser" heißt. Aber so ist das Flußleben.
^ Hier geschieht es...
Zwischen Bad Karlshafen und Hann. Münden lockte uns noch das Dornröschenschloß Sababurg. Hier sollten sich angeblich die Gebr. Grimm in ihrer Fantasie den Liebesakt zwischen Dornröschen und ihrem Prinzen ausgemalt haben, sicher ist es aber nicht.
Die Sababurg mit schönem Blick übers Land, hier nicht zu sehen...
Nun hatten wir noch einen schönen Ritt vor uns, der uns allerdings durch traumhafte, kurvengeschwängerte (der Begriff fiel mir gerade ein) Landschaften führte. Am Diemelsee gab es Mittagessen, für Stephan und Frank J. das zweite (man erinnere sich an die Hann Mündner Bratwurst) und am Edersee eine kleine Kaffepause. Der Ehrlichkeit halber muss gesagt werden, dass sich Stephan hier wirklich zusammengerissen und enthalten hat! ;-)
Mittagspause am Diemelsee, hier beginnt ein Kurvenparadies Richtung Edersee
In Waldeck am Edersee besuchten wir das Schloß, auf Empfehlung des Kaffewirts. Das hat schon was, insbesondere einen wunderschönen Blick über das Waldecker Bergland samt Edersee.
Das Ursprüngliche Tagesziel "Fulda" haben wir ewtas erweitert was den Namen angeht, und verkürzt was die Entfernung betrifft. Wegen der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns für "Rotenburg a.d. Fulda". Dank Iphone war schnell eine Jugendherberge gefunden (noch während der Kaffeepause am Edersee). Hier sitze ich nun, immer noch satt vom gestrigen Abendessen und freue mich auf die vorletzte Etappe: durch den Thüringer Wald ins Saaletal, mit Schlössern und so... :-)
Hier noch als Zugabe drei Fotos
Jugendherbergsimpressionen aus Holzminden
gestern früh in Holzminden war es noch recht frisch...
Noch eine kurze Anmerkung: die Jugendherberge in Holzminden kostete uns pro Nacht 22 €. In Rotenburg waren es nur 2 Euro mehr, dafür hatte jeder von uns ein einzelnes Zimmer.
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